Steuerliche Änderungen in Deutschland 2025 – Was sich für Unternehmen und Privatpersonen ändert

Das Steuerrecht in Deutschland unterliegt kontinuierlichen Anpassungen, die sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen von Bedeutung sind. Im Jahr 2025 treten einige wichtige Änderungen in Kraft, die Auswirkungen auf Steuererklärungen, Unternehmensführung und die Finanzen von Familien haben werden. Im folgenden Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die steuerlichen Neuerungen in Deutschland für das Jahr 2025.

1. Einkommensteuer – Neue Freibeträge und Anpassungen

Erhöhung des Grundfreibetrags

Der Grundfreibetrag, bis zu dem keine Einkommensteuer gezahlt werden muss, wird 2025 auf 12.096 Euro für Alleinstehende und 24.192 Euro für Verheiratete oder eingetragene Lebenspartnerschaften angehoben. Diese Erhöhung berücksichtigt die Inflation und schützt das steuerfreie Existenzminimum.

Änderung des Kinderfreibetrags

Der Kinderfreibetrag wird ab 2025 auf 9.936 Euro je Kind erhöht. Diese Anpassung soll Familien finanziell entlasten und bietet insbesondere bei höherem Einkommen eine Alternative zum Kindergeld.

Anpassungen der Progression

Die Tarifeckwerte im Einkommensteuertarif werden an die Inflation angepasst, um die Effekte der sogenannten kalten Progression abzumildern. Dadurch wird verhindert, dass Steuerzahler durch Lohnerhöhungen in höhere Steuerklassen rutschen, obwohl ihre Kaufkraft nicht gestiegen ist.

2. Mehrwertsteuer – Digitalisierung durch E-Rechnungspflicht

Während die Steuersätze von 19% (regulär) und 7% (ermäßigt) unverändert bleiben, bringt das Jahr 2025 Änderungen bei der Verwaltung der Mehrwertsteuer:

Einführung der E-Rechnungspflicht

Ab 2025 wird die elektronische Rechnungsstellung für alle B2B-Transaktionen verpflichtend. Unternehmen müssen ihre Rechnungen in strukturierten elektronischen Formaten wie XRechnung oder ZUGFeRD ausstellen und empfangen. Ziel ist es, Verwaltungsprozesse zu digitalisieren, Fehler zu reduzieren und die Steuerhinterziehung einzudämmen.

Erweiterte Vorsteuervergütung

Die Verfahren zur Vorsteuervergütung werden vereinfacht und beschleunigt. Unternehmen können ihre Vorsteuererstattung künftig häufiger geltend machen, was insbesondere kleineren Firmen zugutekommt.

3. Änderungen für Unternehmen

Erhöhung des Investitionsabzugsbetrags

Unternehmen können ab 2025 höhere Investitionsabzugsbeträge geltend machen, um zukünftige Investitionen in Betriebsvermögen wie Maschinen, Fahrzeuge oder digitale Infrastruktur steuerlich zu begünstigen.

Gewerbesteueranpassungen

Die Regelungen zur Gewerbesteuer bleiben im Wesentlichen unverändert. Allerdings passt sich die Hebesatzregelung in einigen Bundesländern an, was je nach Kommune zu einer höheren oder niedrigeren Gewerbesteuer führen kann. Besonders Unternehmen in Großstädten müssen mit potenziellen Steuererhöhungen rechnen.

4. Erbschafts- und Schenkungssteuer – Höhere Freibeträge

Ab 2025 gibt es Änderungen bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer, die insbesondere für Familien von Bedeutung sind.

Erhöhung der Freibeträge

• Ehegatten und eingetragene Lebenspartner: Freibetrag steigt auf 600.000 Euro.
• Kinder: Freibetrag steigt auf 400.000 Euro.
• Enkel: Freibetrag bleibt bei 200.000 Euro.

Diese Erhöhung soll Vermögensübertragungen innerhalb der Familie erleichtern.

Bewertung von Immobilien und Unternehmen

Die Bewertungsgrundlagen für Immobilien und Unternehmen werden leicht angepasst, um sicherzustellen, dass die Steuerlast fair verteilt bleibt. Unternehmenserben profitieren weiterhin von ermäßigten Steuersätzen bei der Betriebsfortführung.

5. Kindergeld und Kinderzuschlag

Für Familien gibt es ebenfalls bedeutende Änderungen im Bereich des Kindergelds und Kinderzuschlags.

Erhöhung des Kindergelds

Das Kindergeld wird 2025 auf 255 Euro pro Kind monatlich angehoben. Diese Maßnahme soll vor allem Familien mit Kindern unterstützen und die steigenden Lebenshaltungskosten abfedern.

Erhöhung des Kinderzuschlags

Der Kinderzuschlag, der Familien mit geringem Einkommen zusteht, wird ebenfalls auf bis zu 297 Euro pro Kind monatlich erhöht. Der Zuschlag ist an bestimmte Einkommensgrenzen geknüpft und soll die finanzielle Belastung von Familien mit niedrigem Einkommen abmildern.

6. Kryptowährungen – Steuerliche Regelungen

Die steuerliche Behandlung von Kryptowährungen wird 2025 klarer geregelt, insbesondere im Hinblick auf die Spekulationsgewinne.

Haltefrist und Steuerfreiheit

• Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen bleiben steuerfrei, wenn die Haltefrist mehr als 1 Jahr beträgt.
• Verkäufe innerhalb der Haltefrist unterliegen der Einkommensteuer und werden mit dem persönlichen Steuersatz besteuert.

Staking und Mining

• Einkünfte aus Staking und Mining gelten als steuerpflichtige Einkünfte aus Gewerbebetrieb oder Kapitalvermögen.
• Für das Mining können Betriebsausgaben wie Strom- und Hardwarekosten abgesetzt werden.

Die steuerlichen Änderungen in Deutschland für 2025 bringen sowohl Entlastungen als auch neue Anforderungen mit sich. Insbesondere die Anpassungen bei der Einkommensteuer, Kindergeld und Kinderzuschlag werden viele Familien spürbar entlasten. Unternehmen profitieren von einer Erhöhung der Investitionsabzugsbeträge und vereinfachten Regelungen zur Vorsteuervergütung. Die E-Rechnungspflicht und Änderungen bei der Gewerbesteuer fordern Unternehmen zu einer Anpassung ihrer Geschäftsprozesse heraus. Für Krypto-Investoren gibt es klarere steuerliche Vorgaben zur Besteuerung von Gewinnen aus dem Verkauf und den Einkünften aus Staking und Mining.

Um von den steuerlichen Änderungen zu profitieren und mögliche Steuerlasten zu optimieren, empfiehlt es sich, frühzeitig mit einem Steuerberater zusammenzuarbeiten und sich regelmäßig über die neuen Regelungen zu informieren.